EVALUATION DES MODELLVERSUCHS INKLUSION

Ausgangspunkt

Inklusion ist ein Menschenrecht und zentrale Aufgabe von Kindertageseinrichtungen. Zur Unterstützung inklusiver Kitas bietet das Land verschiedene Angebote, darunter auch den Modellversuch Inklusion (MoVe In) seit dem Jahre 2020 in acht Stadt-/Landkreisen als eine Schwerpunktmaßnahme des „Pakts für gute Bildung und Betreuung“. Das Kultusministerium Baden-Württemberg und die kommunalen Landesverbände haben diese gemeinsame Initiative im Januar 2019 unterzeichnet und damit den Grundstein für die fünfjährige Modellversuchsphase von 2020 bis 2024 gelegt.

Ziel des Modellversuchs Inklusion ist es, die Handlungsfähigkeit der Teams in Kindertageseinrichtungen (Kitas) zu stärken, Kinder mit (drohender) Behinderung zu bilden, zu erziehen und zu betreuen. Dazu erhalten die Teams eine individuelle Prozessbegleitung vor Ort in ihrer Kita durch Mitarbeitende des Modellversuchs über einen Zeitraum von durchschnittlich 1,5 Jahren pro Kita-Team.

Evaluationen sind zentral für die evidenzbasierte Steuerung von Landesprogrammen in der frühen Kindheit. Aus diesem Grund führt der Arbeitsbereich I des FFB eine unabhängige Evaluation des Modellversuchs Inklusion durch. Die Evaluation untersucht, wie wirksam der Modellversuch Inklusion in der Stärkung von inklusiver Bildung und Erziehung in der Kita ist und wie der Modellversuch Inklusion weiterentwickelt werden kann. So kann die Implementierung in die Praxis mit empirischen Daten unterstützt werden




Forschungsdesign

Die Evaluationsstudie greift auf ein Mehrmethoden-Design mit quantitativen und qualitativen Anteilen zurück. Es finden fortlaufend standardisierte Online-Befragungen mit allen im Modellversuch beteiligten Kita-Leitungen und pädagogischen Fachkräften statt zur Prozessmitte und nach Abschluss des Modellversuchs Inklusion. Zudem fanden im Winter 2021/2022 leitfadengestützte Gruppeninterviews mit den Qualitätsbegleiterinnen und Mitarbeitenden im mobilen Fachdienst statt, um die Innenperspektive des Modellversuchs abzubilden.


Erste Ergebnisse

Im Frühjahr/Sommer 2023 wurden die ersten Ergebnisse der Evaluation im Rahmen eines Zwischenberichts präsentiert. Der Zwischenbericht basiert auf den Angaben von 24 Mitarbeitenden im Modellversuch Inklusion (acht Qualitätsbegleitungen und 18 Mitarbeitende im mobilen Fachdienst) und 20 Kita-Teams (118 pädagogische Fachkräfte und Leitungen).

Die große Mehrheit (87%) der Fachkräfte und Leitungen sind sehr zufrieden mit der Begleitung durch den Modellversuch Inklusion und würden diesen anderen Kitas weiterempfehlen. Der Fokus des Modellversuchs liegt auf der Stärkung der Handlungsfähigkeit von Kita-Teams in der inklusiven Bildung und Erziehung. In diesem Sinne zeigt die Evaluation, dass die praxisnahen Impulse zum Themenfeld Inklusion und die begleitete Reflexion im Team von den pädagogischen Fachkräften und Kita-Leitungen besonders geschätzt werden. Die gegenseitige Unterstützung innerhalb der Kita-Teams ist im Laufe der Prozessbegleitung sehr hoch und fördert den Transfer der Handlungsfähigkeit in den Kita-Alltag. Ein essentielles Merkmal des Modellversuchs ist der Bezug auf die vorhandenen Ressourcen in den Kita-Teams - dies wird sehr positiv wahrgenommen. Ebenso sind klare Stellschrauben benannt worden, an denen nun gedreht wird, um den Modellversuch Inklusion weiterzuentwickeln. Dazu zählt beispielsweise der Fokus auf einer engen lokalen Vernetzung mit anderen inklusiven Kitas, mit weiteren Professionen und mit den vorhandenen Unterstützungssystemen.

Weitere Ergebnisse finden Sie in einem Kurzbericht auf Kita-Ebene für die teilnehmenden Kita-Teams. Die Ergebnisse des Zwischenberichtes auf Ebene der Kita-Teams und der Mitarbeitenden des Modellversuchs Inklusion werden aktuell zur Weiterentwicklung genutzt. Der Abschlussbericht erhebt die Wirksamkeit des Modellversuchs.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Modellversuchs finden Sie hier

 Praxisbegleitung Modellversuch


Anwendung der Ergebnisse

Die Evaluation des Modellversuchs Inklusion soll zur Entscheidungsfindung beitragen, wie der Modellversuch Inklusion dauerhaft und flächendeckend im Land Baden-Württemberg implementiert werden kann. Die Ergebnisse werden durch Publikationen und in Veranstaltungen öffentlich gemacht.


Kontakt

Theresa Reutter

Stellvertretende Leitung Forum Frühkindliche Bildung, Leitung Arbeitsbereich I

theresa.reutter(at)ffb.kv.bwl.de

Telefon: +49 711 279-4236

Dr. Petra Haas

Referentin Arbeitsbereich I

petra.haas(at)ffb.kv.bwl.de

Telefon: +49 711 279-4234

ANJA LEBER (Elternzeit)

Referentin Arbeitsbereich I

anja.leber(at)ffb.kv.bwl.de

Telefon: +49 711 279-4241