MODELLVERSUCH INKLUSION

Modellversuch Inklusion kurz „MoVe In“ – Was verbirgt sich eigentlich dahinter?

Der Modellversuch Inklusion ist ein kitateambezogenes Unterstützungssystem, welches aktuell in acht Stadt- und Landkreisen Kitateams bei der Weiterentwicklung inklusiver Pädagogik begleitet. In jedem der acht Kreise agieren eine Qualitätsbegleitung (koordinierend und vernetzend) und bis zu vier Personen im mobilen Fachdienst (prozessbegleitend).

Dem Modellversuch liegt ein weites Inklusionsverständnis zugrunde. Dieses Verständnis zeichnet sich aus durch die „umfassende Anerkennung heterogener Lebensweisen“, die „über die Differenzlinie der Ability (Befähigung) hinaus auf alle Heterogenitätsdimensionen (Milieu, Ethnizität, Kultur, Geschlecht, Religion usw.)“ (Prengel, 2016) eingeht.

Ziel des MoVe In ist es, allen beteiligten Kindern und Erwachsenen in einer Kita die gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe und Teilgabe zu gewährleisten. Dabei erlebt jeder Mensch eine Kita als vielfältigen Ort, in dem Unterschiedlichkeit anerkannt und gelebt wird. Die Kita ist ein Raum, in dem es keine Ausgrenzung und Diskriminierung gibt.

Unterschiedlichkeit und Vielfalt werden nicht mehr als Bedrohung wahrgenommen, sondern gehören selbstverständlich zum Kita-Alltag dazu. Leitungen und pädagogische Fachkräfte werden durch den MoVe In in ihrer Handlungssicherheit gestärkt. Sie entwickeln Handlungsstrategien für eine inklusive Alltagsgestaltung, sodass jedes Kind in der Einrichtung willkommen ist und keinem Kind der Platz gekündigt werden muss.

Darüber hinaus werden im MoVe In die Kreisverantwortlichen, Träger, Fachberatungen, externe Kooperationsstellen (bspw. die regionale Frühförderstelle) und Familien bei der Gesamtverantwortung der Umsetzung inklusiver Bildung, Erziehung und Betreuung in Kindertageseinrichtungen beteiligt.

Der MoVe In setzt sich für eine ressourcenorientierte Vernetzung aller relevanten Akteure in den Stadt- und Landkreisen ein.

Wie geht der MoVe In vor?

Gemeinsam mit dem Träger, der Kita-Leitung und der Qualitätsbegleitung des Modellversuchs wird eine Zielvereinbarung für die etwa eineinhalb-jährige Prozessbegleitung verbindlich aufgesetzt. Vor Ort wird die Kita auf ihrem Weg zur inklusiven Einrichtung durch eine Mitarbeiterin des mobilen Fachdienstes in regelmäßigen Abständen teambezogen und kontextorientiert begleitet. Dabei setzt der MoVe In im jeweiligen Kita-Team an bereits Gelingendem sowie vorhandenen Ressourcen im Alltag an. Um Inklusion als alltägliche Herstellungsleistung in der Kindertageseinrichtung zu gewährleisten, benötigt es die Kompetenz aller beteiligten Akteurinnen und Akteure. Die Kita-Teams entwickeln durch fachliche Impulse ihre Kompetenzen in folgenden Bereichen weiter: 

  • Fachspezifisches, theoretisches Wissen
  • Habituelles Erfahrungswissen
  • Situationswahrnehmung und Situationsanalyse
  • Didaktische und methodische Fähigkeiten

Die Ergebnisse aus der Prozessbegleitung werden konzeptionell verankert und durch einen Qualitätszirkel in der Weiterarbeit der Kitas gesichert.

Begleitung der Kindertagespflege

Die Kindertagespflege (KTP) wird an den Modellstandorten in der Qualifizierung der Tagespflegepersonen unterstützt. Das Qualifizierungskonzept orientiert sich an den Vorgaben der Qualifizierung der Tagespflegepersonen und wird wahlweise für die Fachberatungen (train the trainer) oder direkt für die Tagespflegepersonen angeboten. Wir orientieren uns an dieser Stelle an dem Rahmen für die Qualifizierung von Tagespflegepersonen.  Dort ist festgeschrieben, dass im Rahmen von 10 Unterrichtseinheiten (UE) das Thema Inklusion bearbeitet wird. Der Rahmen für die Fachberatungen wird individuell festgelegt.

Wo agiert der MoVe In?

An den Modellstandorten (Landkreise Biberach, Böblingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Enzkreis, Esslingen und Reutlingen sowie den Stadtkreisen Freiburg und Mannheim) können sich trägerübergreifend alle Kitas melden, die sich inklusiv weiterentwickeln möchten.

Melden Sie sich:

Die Kontaktperson für neue Anfragen zur Prozessbegleitung einer Einrichtung oder zur Qualifizierung der KTP ist die jeweilige Qualitätsbegleiterin im Stadt- oder Landkreis vor Ort.

Struktur des Beratungsteams und ihre Aufgaben am jeweiligen Standort:

Eine Qualitätsbegleiterin:

  • Teamleiterin/Teamleiter, Koordination, Ansprechpersonen Kreis & Träger

Bis zu vier Mitarbeiterinnen im mobilen Fachdienst:

  • Prozessbegleitung vor Ort, Angebot von Fort- und Weiterbildungen
 

Materialien und Fachtexte zum Download




Kontakt

Andreas Hirsch

Leitung Arbeitsbereich III

Andreas.Hirsch@ffb.kv.bwl.de

Telefon: +49 711 279-4238

KATHRIN HILDEBRAND

Referentin Arbeitsbereich III

Kathrin.Hildebrand@ffb.kv.bwl.de

Telefon: +49 711 279-4243